Archiv der Kategorie: Naturgarten

Rund um den Naturgarten

Naturgarten Titel

Was ist eigentlich ein Natur naher Garten?

Für den einen Menschen ist es die Verwendung heimischer Wildstauden, für den Anderen der Lebensraum für Bienen und Schmetterlinge und für den dritten eine rein optische Hommage an die Natur. Nicht oft treffen so unterschiedliche Meinungen aufeinander und ergeben im Gesamtbild trotzdem nicht den geringsten Wiederspruch. Ein naturnaher Garten sollte alle drei Aspekte vereinen. Die Wahl des Schwerpunktes liegt jedoch zuletzt immer bei uns selbst.

Wegwarte-Stolz-1

Natürlich – Schön!

Wer träumt nicht davon an einem warmen Sommertag barfuß über eine Blumenwiese zu gehen, die Seele baumeln zu lassen und die Lebendigkeit der Natur in ihrer vollen Schönheit zu genießen?

Leider gelingt es uns heute viel zu selten, unsere persönliche Verbindung zur Natur auch praktisch in unser Leben zu integrieren. Umso wichtiger ist es, ein Stück davon in unseren eigenen Garten zu zaubern.

Verbunden sein mit der Natur – und anderen Lebewesen Schutz und Nahrung geben ist
ein gleichwohl persönliches wie ökologisches Interesse. Mit einer gezielten Auswahl an ursprünglichen Arten, die nicht züchterisch verändert wurden lässt sich hier sehr einfach Ästhetik mit Nutzen verbinden.

Für jeden Gartenbereich lassen sich hier Staudenarten finden, die anspruchslos und willig
wachsen und wenn überhaupt nur einen geringen Pflegeaufwand bedürfen

Vollsonnig

Bergflockenblume – Centaurea scabiosa
Diptam – Dictamnus albus
Dorniger-Hauhechel – Ononis spinosa
Duftnessel – Agastache
Echtes Herzgespann – Leonurus cardiaca
Engelwurz – Angelica archangelica
Färberkamille – Anthemis tinctoria
Feldweberich – Lysimachia
Frauenmantel – Alchemilla mollis
Gelbe Scabiose – Scabiosa ochroleuca
Großer Wiesenknopf – Sanguisorba officinalis
Junkerlilie – Asphodeline lutea
Jupiter-Lichtnelke – Lychnis flos-cuculi
Karthäuser-Nelke – Dianthus carthusianorum
Knautie – Knautia macedonica und arvensis
Moschus-Malve – Malva moschata
Natternkopf – Echium vulgare
Ochsenauge – Buphtalmum salicifolium
Odermennig – Agrimona eupatoria
Schafgarbe – Achillea millefolium, ptarmica
Silberdistel – Carlina acaulis
Sonnenhut – Echinacea purpurea
Wegwarte – Cichorium intybus
Wiesen-Storchschnabel – Geranium pratense
Wiesen-Magerite – Leucanthemum vulgare
Wilder Majoran – Origanum vulgare
Ziest – Stachys byzanthina und grandiflora

Halbschattig

Akelei – Aquilegia vulgaris
Blutwurz – Potentilla erecta
Buschwindröschen – Anemone nemerosa und ranunculoides
Himmelsleiter – Polemonium caeruleum
Kuhschelle – Pulsatilla vulgaris
Lerchensporn – Corydalis lutea
Maiglöckchen – Convalaria majalis
Nesselblättrige Glockenblume – Campanula trachelium
Nieswurz – Helleborus foetidus
Pfirsischblättrige Glockenblume – Campanula persicifolia
Platterbse – Lathyrus vernus
Schaumkraut – Cardamine pratensis
Schwarze Königskerze – Verbascum nigrum
Sterngoldkolben – Ligularia dentata
Schlüsselblume – Primula veris und vulgaris
Viola odorata – Duftveilchen
Wiesenraute – Thalictrum aquilegifolium
Wiesensalbei – Salvia pratensis

Schattig

Aronstab – Arum italicum
Bärlauch – Allium ursinum
Eisenhut – Aconitum napellus
Fingerhut – Digitalis purpurea
Leberblümchen Hepatica nobilis
Wald-Geißbart – Aruncus dioicus
Waldmeister – Galium odoratum
Windröschen – Anemone sylvestris

Gräser

Melica ciliata – Wimper Perlgras
Morgenstern-Segge – Carex grayi
Rasen-Schmiele – Deschampsia cespitosa
Schneemarbel – Luzula nivea
Silberährengras – Achnatherum calamagrostis
Zittergras – Briza media

Farne

Gewöhnlicher Wurmfarn – Dryopteris filix mas
Glanz Schildfarn – Polystichum aculeatum
Streifenfarn – Asplenium trichomanes
Trichterfarn – Matteucia struthiopteris
Wald-Frauenfarn – Athyrium felix-femina

Tierisch gut

Tierisch gut!

Das Summen der Bienen, das Zwitschern der Vögel und der Klang der Laubheuschrecke wirken als natürliche Symphonie in ihrem Garten. Kraft und Mut lassen sich in den ruhigen Momenten unseres Lebens daraus schöpfen und so manches Schauspiel ereignet sich für den aufmerksamen Betrachter.

Insektenfreunde sind im naturnahen Garten eine wichtige Grundlage für das Leben. Dabei sollte man auch bedenken, dass manch ein „nicht so gern gesehenes Kleinstlebewesen“ wie beispielsweise die Ameise, auch als Nahrung für andere, durchaus im Garten willkommenere Gäste dient.

In diesem Sinne möchten wir Ihnen ein paar besondere Tierfreunde im weiten Bereich der Stauden vorstellen.

Deutscher Name botanischer Name Blütezeit Höhe in cm Farbe
Steinkraut Alyssum montanum April – Mai 15-20 gelb
Alpen-Aster Aster alpinus Mai-Juni 20-30 weiß, rosa, violett
Berg-Aster Aster ammellus August-September 30-60 rosa und violette Farbtöne
Kissen-Astern Aster dumosus September-Oktober 20-50 weiß, rosa, purpur, blau, violett
Knäul-Glockenblume Campanula glomerata Juni-August 20-60 weiß, blau
Pfirsischblättrige Glockenblume Campanula persisifolia Juni-Juli 80 weiß, blau
Hängepolster-Glockenblume Campanula porschaskyana Juni-September 15-20 weiß, blau
Quirlblättriges Schönauge Coreopsis verticilata Juni-September 30-50 gelbe Farbtöne
Sonnenhut Echinacea purpurea Juli-August 70-100 weiß, rosa,gelb, rot
Kugeldistel Echinops ritro August-September 80 blau
Sonnenröschen Helianthemum Mai- Juli 15-20 weiß, rosa, gelb, orange, rot
Ysop Hyssopus Juni-August 30 weiß, rosa
Lavendel Lavandula angustifolia Juli-August 30-50 weiß, rosa, violette Farbtöne
Steinsame Lithodora Mai-Juni 15-20 weiß, blau
Chinesische Pfingstrose Paeonia lactiflora Mai-Juni 70-100 weiß, rosa, rot
Gelbblühende Scabiose Scabiosa ochroleuca Juli-September 80 gelb
Gelber Sonnenhut Rudbeckia Juli-Oktober 70-200 gelb
Byzanthinischer Woll-Ziest Stachys byzanthina Mai-Juli 25-40 rosa Farbtöne

Cichorium intybus 480

Vom Ursprung her natürlich!

Wildstauden bezaubern nicht nur durch ihren natürlichen Charme, sondern tragen in mehrfacher Hinsicht zum Charakter eines naturnahen Gartens bei.
Sie gedeihen regional auch ohne besondere Mühen in der freien Natur, sind oft winterhart und beeindruckend robuste und sehr dankbare Gesellen. Mit dem Aufnehmen von regionalen Wildstauden erfreuen Sie nicht nur das Auge, sondern fördern ebenso das ökologische Gleichgewicht.                                     

Botanischer Name Deutscher Name Blütenfarbe
Achillea millefolium Schafgarbe weiß
Achillea ptarmica Sumpfschafgarbe weiß
Agrimonia eupatoria Kl.Odermennig gelb
Agrimonia procera Gr. Odermennig gelb
Althaea officinalis Echter Eibisch weiß
Anchusa officinalis Ochsenzunge violett
Anemone nemerosa Buschwindröschen weiß
Anemone ranunculoides gelbes Windröschen gelb
Anemone sylvestris Waldwindröschen weiß
Anthemis tinctoria Färberkamille gelb
Anthyllis vulneraria Wundklee gelb
Aquilegia vulgaris Akelei violett
Arnica montana Bergwohlverleih gelb
Asperula tinctoria Färber-Meier weiß
Astragalus glycophyllus Süßholz-Tragant gelb
Briza media Zittergras
Buphtalmum salicifolium Ochsenauge gelb
Caltha palustris Sumpfdotterblume gelb
Campanula trachelium                                 Nesselglockenblume blau
Cardamine pratensis Wiesenschaumkraut hellrosa
Centaurea jacea Wiesenflockenblume rosarot
Centaurea nigra Schwarze Flockenblume rosa
Centaurea scabiosa Flockenblume rosa
Centaurea stoebe Rispige Flockenblume violett
Cichorium intybus Wegwarte blau
Convallaria majalis Maiglöckchen weiß
Cymbalaria muralis Zimbelkraut rosa
Deschampsia cespitosa Waldschmiele
Dianthus carthusianorum Karthäusernelke rosa
Dianthus superbus Prachtnelke rosa
Digitalis purpurea Fingerhut rosa
Dipsacus fullonum Karde lila
Echium russicum Natterkopf bräunlichrot
Echium vulgare Natterkopf rosa/blau
Eupatorium cannabinum Wasserdost lachsrosa
Euphorbia cyparissias Wolfsmilch gelb
Filipendula vulgaris Kleines Mädesüß weiß
Fragaria vesca var. vesca Walderdbeere weiß
Galium verum Echtes Labkraut gelb
Geranium pratense Storchschnabel blauviolett
Geum rivale Bachnelkenwurz rosa-gelblich
Helianthemum nummularium Sonnenröschen gelb
Hesperis matronalis Nachtviole violett
Hieracium aurantiacum Habichtskraut orangerot
Hieracium pilosella Habichtskraut gelb
Hypericum perforatum Johanniskraut gelb
Iris pseudacorus Sumpfschwertlilie gelb
Iris sibirica Wieseniris lilablau
Knautia arvensis Ackerwitwenblume violettblau
Lathyrus vernus Frühlingsplatterbse purpurrot
Leonurus cardiaca Herzgespann hellpurpur
Leucanthemum vulgare Wiesen-Margerite weiß
Linaria vulgaris Leinkraut gelb
Lotus corniculatus Hornklee gelb
Lycopus europaeus Wolfstrapp weiß
Lychnis flos-cuculi Kuckuckslichtnelke rosa
Lysimachia vulgaris Gilbweiderich gelb
Marrubium vulgare Andorn weiß
Mentha aquatica Wasserminze lilarosa
Ononis spinosa Dornige Hauhechel rosa
Pimpinella saxifraga Kleine Bibernelle weiß
Plantago lanceolata Spitzwegerich weiß
Plantago media Wegerich rosa
Potentilla erecta Blutwurz hellgelb
Potentilla recta Fingerkraut hellgelb
Primula elatior Hohe Schlüsselblume hellgelb
Primula veris Wiesenschlüsselbl. gelb
Primula vulgaris Stengellose Schlüsselbl. gelb
Prunella vulgaris Kleine Braunelle blauviolett
Salvia pratensis Wiesen-Salbei blau
Sanguisorba officinalis Wiesenknopf rot
Saponaria officinalis Seifenkraut rosa
Scabiosa columbaria Taubenskabiose lila
Scabiosa ochroleuca Gelbe Skabiose hellgelb
Silene dioica Lichtnelke purpurrot
Silene vulgaris Taubekropf-Leimkraut weiß
Stellaria holostea Sternmiere weiß
Succisa pratensis Teufelsabbiss helllila
Tanacetum vulgare Rainfarn gelb
Teucrium chamaedrys Gamander purpur
Valeriana officinalis Baldrian rosa
Verbascum nigrum  Königskerze gelb
Veronica beccabunga Bachbunge blau

SONY DSC

Einige Pflegetipps für den naturnahen Garten

der Name sagt es eigentlich – im Naturgarten möchten wir der Natur nahe sein, unsere Pflanzen möglichst ungestört wachsen dürfen, sich aussäen dürfen an Orten, an denen sie sich wohlfühlen. Manche Fuge im Pflaster wird so zum neuen Lebensraum und bekommt einen wildromatischen Touch.
Die Natur schafft oftmals von ganz alleine phantastische Bilder, die der menschliche Geist nie so erfunden hätte.

Die Pflege eines Naturgartens ist entspannend, denn nichts muss wirklich sein!
Gießen, düngen, jäten – halten Sie sich zurück und überlassen sie den Pflanzen weitgehend die Verantwortung für sich selbst. Mit offenen Augen den Garten wahrnehmen ist schon die halbe Pflege und dann entscheiden

  • nur wirklich störende Pflanzen entfernen, wenn sie zu invasiv werden oder das Gesamtbild stören
  • nur Pflanzen nach der Blüte zurückschneiden, die sich allzu lästig aussäen.
  • Je mehr stehen bleibt, desto schöner ist der Anblick im Herbst und Winter
  • an rauhreif-oder schneebedeckten Gräsern und Samenständen kann man sich nicht satt sehen
  • Pflanzenstängel und Samenstände bieten nützlichen Insekten Überwinterungsplätze.
  • Heruntergefallenes Herbstlaub schützt die Pflanzen im Winter bei Kahlfrost und versorgt den Boden mit Nährstoffen. Lassen Sie also möglichst viel davon liegen. Der Igel freut sich auch.